Continuum
Die Arbeit wird als Rauminstallation präsentiert, die aus einer Reihe von Zeichnungen besteht, die mit Unterstützung des e-David-Roboter-Mallabors an der Universität Konstanz entstanden sind. Mithilfe einer von Berio entwickelten Software wurde eine Reihe von Instanzen abgeleitet, die jeweils auf einem mathematischen Modell arabischer Muster beruhen, das von dem Informatiker Craig Kaplan erstellt wurde; ein einzelnes Muster wurde von den drei Künstlern als Ausgangsmaterial für die Erstellung der gesamten Zeichnungen ausgewählt.
In Fortsetzung ihrer Erforschung der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine hat Grayver traditionelle Maltechniken und Materialien - handgeschöpftes Reispapier, das von Hand mit blauem Pigment eingefärbt wurde - zu einer organischen Oberfläche verschmolzen, auf der eine Reihe von Zeichnungen mit weißer Tinte von einem großen Plotter ausgeführt werden. Das Muster wird dekonstruiert und durch geometrische "Stränge" rekonstruiert, die die Struktur als zunehmend reduzierte Variationen des Ausgangsmusters erkunden, wobei jeweils weniger Striche verwendet werden. Das Muster wird auch als Grundlage für die Umwandlung von computergenerierten Sequenzen der "asemischen Kufischschrift" verwendet. Diese werden als kalligrafische Gesten ausgeführt, die der Malroboter mit blauer Tinte und Pinseln auf leeres Reispapier zeichnet. Die Spuren gewinnen zunehmend an Spannung und Dichte, da jede Zeichnung eine akkumulative Variation der vorhergehenden ist. In Anlehnung an das Konzept der mimetischen Geometrien (Wendy Shaw) nutzt Continuum algorithmische Verfahren bei der Herstellung geometrischer Formen und Muster und verbindet dabei deterministische Operationen mit zufälligen und unendlichen Konzepten.
Weitere Informationen
Beteiligte Künstler:innen
Liat Grayver, Nora Al-Badri, Daniel Berio
Laufzeit
Vernissage, 21.07.2022, 17 - 21 Uhr, Open House Sommefest, 27.08.2022
Veranstaltungsort
silent green Kulturquartier
Gerichtstraße 35
13347 Berlin