Risikolandschaften
Florian Goldmann setzt sich in seinen Skulptur- und Videoarbeiten anhand physischer und virtueller Beispiele mit dem Begriff 'Katastrophenmodell‘ auseinander. Der Begriff ‚Modell‘ leitet sich von lateinisch ‚modulus‘, dem Diminutiv von ‚modus‘ ab. Letzteres lässt sich als Maß übersetzen. Modelle sind flexible Referenzen, mit denen Dinge in Relation zueinander gebracht werden können. Man kann sie proportional setzen, sowohl zum Kosmos als Ganzem als auch zum Maß des menschlichen Körpers. Gemeinhin als unberechenbar und maßlos bezeichnete Katastrophenereignisse zu modellieren hieße, sie entgegen ihrer Maßlosigkeit zu bemessen. Durch die Zuordnung von Messwerten, Koordinaten und Relationen würden sie eingegrenzt, lokalisiert und (be-)greifbar.
Ausgehend von Beobachtungen in Japan in den Jahren nach dem Tohoku-Erdbeben und der darauffolgenden Havarie im Kernkraftwerk Fukushima, wird in der Ausstellung nach der Rolle gefragt, die die Katastrophenmodellierung im Rahmen technischer und wirtschaftlicher Entwicklungszusammenhänge spielt und welchen Einfluss sie auf die katastrophischen Begleiterscheinungen dieser Entwicklungszusammenhänge hat.
Weitere Informationen
Beteiligte Künstler:innen
Florian Goldmann
Laufzeit
06.05.2022 - 15.05.2022, Do. - So., 14 - 19 Uhr und nach Vereinbarung, per E-Mail an: venture@risikolandschaften.com
Veranstaltungsort
Meinblau Projektraum
Auf dem Pfefferberg, Haus 5, Christinenstraße 18-19
10119 Berlin